Eriocheir sinensis, Chinesische Wollhandkrabbe

Delphin

Eriocheir sinensis, Chinesische Wollhandkrabbe

Beschreiber, Jahr:

(Milne-Edwards)

Synonyme:

Gefährdung:

Keine

Beschreibung:

Vierecksgrabbe aus der Familie der Grapsidae. Einer südostasiatischen Gruppe von Brachyura, Krabben, Kurzschwanzkrebse. Die Wollhandkrabbe hat die typische Krabbenform mit großen ovalen Kopfbruststück und kleinen, dreieckigem, eingeklappten Schwanz. Ihre Beine, mit denen sie besonders schnell seitwärts laufen kann, sind lang und schlank. Die beiden Scheren sind beim Männchen mit einem dichten Haarpelz besetzt. Die Tiere sind olivgrün mit dunkleren Flecken. Der fast quadratische Körper wird bis zu 9 cm breit. Die Gesamtlänge kann bis zu 30 cm betragen.

Verbreitung:

Die ursprünglich aus China kommende Wollhandkrabbe wurde etwa 1910 (vor 1912) in Europa eingeschleppt. Vermutlich im Larvenstadium im Ballastwasser der Handelsschiffe. Es wird vermutet, dass dies in Massen und ueber einen größeren Zeitraum der Fall war. Ihr Wandertrieb brachte sie in alle Süßwassergebiete Europas, wo sie teilweise zur Plage wurde.

Lebensweise:

Sie lebt in Brackwasser, auch in Seewasser, aber vor allen Dingen in Süßwasser. Im lehmigen Grund der Gewässer gräbt sie sich Wohngänge. Unverträglich mit niederen Tieren und Artgenossen, verträglich mit großen Fischen. Sehr räuberisch. Hauptsächlich die Weibchen ziehen in jahrelangen Wanderungen flußaufwärts, wobei sie selbst schwerste Hindernisse überwinden können. Für die Strecke Hamburg - Dresden benötigen sie z.B. ca. 3 - 4 Jahre. Erwachsene Krabben wandern zur Paarung, meist in der Mitte der Flüße, wieder zu den Mündungen.

Nahrung:

Allesfresser. Sie kann mit Regenwürmern, Fischen, Muschelfleisch, Schnecken, Insektenlarven und Rinderherz gefüttert werden und ist damit leicht zu ernähren. Zu jeder beliebigen Fleischnahrung benötigt sie auch Pflanzennahrung z.B. Wasserpflanzen oder Salatblätter. In der Natur fressen sie auch, allerdings selten, auch Jungfische.

Jungtiere können mit Plankton aufgezogen werden.

Fortpflanzung:

Zur Paarung wandern die Krabben zurück zu den Flußmündungen in die Brackwassergebiete. Für die Ablage der vielen Eier wandern sie noch etwas ins Meer hinaus. Die planktisch lebenden Larven häuten sich mehrmals, bis sich die Form den Erwachsenen angleicht.

Allgemein:

Eine interessante Übergangsform einer Meereskrabbe, die immer in Süßwasser gehalten werden kann.

Bei Fischern, Fluß- und Teichbauern nicht beliebt, da sie durch wühlen von Erdlöchern in Uferbefestigungen und Zerstörungen an Netzen und Fangeinrichtungen Schäden anrichten. Bekämpfungsmaßnahmen brachten nur Teilerfolge.

Haltung:

Mittelgroßes bis gerämiges Aquarium mit einem niedrigen Wasserstand, in dem sich ein mit Steinen gebauter Landteil befindet. Er sollte so gebaut sein, daß er gleichzeitig als Versteckmöglichkeit dient. Gut abdecken und die Scheiben beschweren. Sie können gut klettern und haben die Kraft eine Scheibe hochzudrücken. Wassertemperatur von 14 - 22 Grad C. Für Anfänger geeignet.


Wald
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