Professionelle Diagnose von Zierfischkrankheiten

In der letzten Infoline befassten wir uns mit der Gesunderhaltung von Zierfischen. Nun möchten wir uns der Diagnose von Zierfischkrankheiten zuwenden. Diagnostische Bemühungen der Fischuntersuchung setzen immer eine genaue Kenntnis der Vorgeschichte voraus.

Was ist zu beachten, wenn Sie Ihren Fisch zur Untersuchung vorstellen wollen ?

  1. Untersuchungen, insbesondere eine Sektion und anschließende parasitologische Befunderhebung kann in der Regel nur an befallenen lebenden oder sogenannten frischtoten Tieren vorgenommen werden, da viele Außenparasiten ihren Wirt verlassen, sobald der Fisch stirbt. Wo vorher 400 Parasiten waren, befinden sich möglicherweise nach zwei Stunden nur noch vier.
  2. Der Fisch beginnt bei Eintritt des Todes in Selbstauflösung, die sogenannte Autolyse, überzugehen. Besonders bei der Untersuchung der inneren Organe kann auch hier bereits nach weniger als einer Stunde keine gesicherte Aussage mehr getroffen werden. Dies gilt um so mehr, wenn der Fisch in warmes Wasser aufbewahrt wird.
  3. Wenn die Fische zur Untersuchung gebracht werden, sollten sie möglichst nicht gefüttert sein (häufig fressen sie allerdings sowieso nicht mehr) und in einem Beutel transportiert werden, der zu zwei Drittel mit Luft gefüllt ist.
  4. Sollten die Tiere nur adspektorisch, d.h. durch äußere Betrachtung, untersucht und anschließend wieder mitgenommen werden, ist eine ausreichende Wärme- bzw. Kälteisolierung besonders wichtig. Weiterhin sollte das Transportwasser keine Pflanzenteile enthalten und möglichst wenig verunreinigt sein.
  5. Da die wenigen Untersucher in Deutschland häufig hauptamtlich mit anderen Tieren befaßt sind (z.B. mit Nutzfischen oder Großtieren), ist es immer ratsam, vor einer Untersuchung den Termin genau abzusprechen, um sich und den Fischen eine entsprechende Reise nur dann zuzumuten, wenn auch ein Erfolg zu erwarten ist.
  6. Bei dem Versand von Fischen sind Sie auf den Paket- Service angewiesen, da die Bahn und Post die Annahme solcher Transporte seit einigen Monaten verweigert. Auch in diesem Fall sollte eine ausreichende Darstellung des Vorgeschehens in schriftlicher Form und vorher eine Ankündigung der Lieferung erfolgen.
  7. Weiterhin ist es ratsam, immer mindestens zwei bis drei Tiere vorzustellen, da in der Regel nicht nur eine, sondern mehrere verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden müssen; ist z.B. eine bakteriologische Untersuchung erforderlich, kann dies in der Regel nicht an demselben Fisch durchgeführt werden, der der parasitologischen Befunderhebung zugeführt worden ist.


Wo können Fische untersucht werden ?

Hilfe finden Sie häufig bei den Fischgesundheitsdiensten, die in jeden Bundesland existieren, sowie bei einigen Instituten und Einrichtungen an Universitäten. Unten finden Sie eine Liste von solchen Einrichtungen, die von Herrn Dr. Andreas Engelhardt (Staatliches Veterinäramt/ Lebensmitteluntersuchungsamt Cottbus) erstellt und uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde.

Meist sind diese Untersuchungen gebührenpflichtig. Die fälligen Entgelte richten sich nach Aufwand und Umfang der auszuführenden Arbeiten. Da die Entgelte stark schwanken, seien hier nur ca.-Angaben gemacht: Eine parasitologische Untersuchung, einschließlich Zerlegung und Befunderhebung, kostet zwischen 45,- und 60,- DM. Der Preis für eine umfangreiche bakteriologische Untersuchung mit Antibiogramm liegt zwischen 60,- und 100,- DM.

Die Bestimmungen der Wasserwerte, die wir zum Abgleich und zur Überprüfung der eigenen Wasserteste, für zu Hause, empfehlen, sind je nach Art der verwendeten Methodik unterschiedlich und können zwischen 20,- und 400,- DM kosten. Hier empfiehlt sich, eine Preisinformation einzuholen.

Ich hoffe, daß Sie von unseren Tips Gebrauch machen und immer gesunde Fische haben mögen.

Dr. Gerd Großheider, Vitakraft Premium - Info-Line


Amtliche Untersuchungsstellen für Fischkrankheiten

Baden-Württemberg

Untersuchungsamt Stuttgart,
Azenbergstraße 16,
70174 Stuttgart,
Tel.: 0711-1849412
Fr. Dr. Lechleiter

Untersuchungsamt Aulendorf,
Löwenbreitestraße 20,
88326 Aulendorf,
Tel.: 07525-942-0 oder 942-233
Herr Dr. Rapp

Institut Freiburg,
Am Moosweiher 2,
79108 Freiburg,
Tel.: 0761-1502109,
Herr Dr. Huwer

Untersuchungsamt Heidelberg,
Czernyring 22 a/b,
69115 Heidelberg,
Tel.: 06221-506-750,
Herr Dr. Sauter

Bayern

Tiergesundheitsdienste Bayern e.V.,
Senator-Gerauer-Straße 23,
85586 Poing-Grub,
Tel.: 089-9091261, 9091262,
Herr Dr. Baath

Tiergesundheitsdienste Bayern e.V., Geschäftsstelle Oberpfalz,
Hoher-Bogen-Straße 10,
92421 Schwandorf,
Tel.: 09431-71340,
Herr Feneis

Tiergesundheitsdienste Bayern e.V., Geschäftsstelle Mittelfranken,
Donaustraße 24,
90451 Nürnberg,
Tel.: 0911-643050,
Fr. Dr. Degener

Tierärztliche Fakultät Universität München,
Kaulbachstr. 37,
80539 München,
Tel.: 089-21802687,
Herr Prof. Dr. Hoffmann

Brandenburg

Fischgesundheitsdienst im Veterinäruntersuchungsamt Cottbus,
Schlachthofstraße 18,
03044 Cottbus,
Tel.: 0355-7823-0 oder 7823-262,
Herr Dr. Engelhardt

Fischgesundheitsdienst im Veterinäruntersuchnugsamt Potsdam,
Pappelallee 2,
14469 Potsdam,
Tel.: 0331-56880,
Herr Genselin

Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow,
Jägerhof am Sacrower See,
14476 Groß Glienike,
Tel.: 033201-4060,
Herr Prof. Dr. habil. Schreckenbach

Hessen

Veterinäruntersuchungsamt Mittelhessen,
Marburger Straße 54,
35396 Gießen,
Tel.: 0641-3006-0,
Herr Dr. Nils

Mecklemburg-Vorpommern

Landesveterinäruntersuchungsamt Mecklenburg-Vorpommern,
Thierfelder Straße 18 - 19,
18059 Rostock,
Tel.: 0381-40350,
Herr Dr. Seelmann

Niedersachsen

Staatlicher Fischseuchenbekämpfungsdienst Niedersachsen und Fischgesundheitsdienst
Eintrachtweg 17,
30173 Hannover,
Tel.: 0511-281112,
Herr Dr. Schlotfeldt, Herr Kleingeld

Tiergesundheitsamt Weser-Ems,
Mars-la-Tour-Straße 1,
26121 Oldenburg,
Tel.: 0441-971830,
Herr Dr. Neumann

Tierärztliche Hochschule Hannover,
Bünteweg 17,
30559 Hannover,
Tel.: 0551-9538889, 8568889, 8568863,
Herr Prof. Dr. Körting, Herr Dr. Neukirch

Nordrhein-Westfalen

Fischgesundheitsdienst Nordrhein-Westfalen,
Heinsberger Straße 53,
57399 Kirchhundem-Albaum,
Tel.: 02723-779-0, 779-24,
Herr Dr. Schäfer, Herr Mock

Rheinland-Pfalz

Fischgesundheitsdienst im Landesveterinäruntersuchungsamt,
Blücherstraße 34,
56073 Koblenz,
Tel.: 0261-404050,
Herr Dr. Wiesenhütter

Saarland

Staatliches Institut für Gesundheit und Umwelt Saarbrücken,
Malstetter Straße 17,
66117 Saarbrücken

Sachsen

Sächsische Tierseuchenkasse, Fischgesundheitsdienst,
An der Aue 14,
02906 Sproitz,
Tel.: 03588-203033,
Herr Dr. Herms

Sächsische Tierseuchenkasse, Fischgesundheitsdienst,
Löwenstraße 7 a,
01099 Dresden,
Tel.: 0351-8060818,
Frau Dr. Bräuer

Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen, 01099 Dresden,
Tel.: 0351-8144-0, 8144-214,
Frau Bulla

Gutachter- und Sachverständigenbüro Dr. K. Grahl,
Fisch- und aquatische Toxologie,
Stollberger Straße 12,
09387 Jahnsdorf,
Tel.: 03721-22576,
Herr Dr. Grahl

Sachsen-Anhalt

Fischgesundheitsdienst, Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt Stendal,
Haferbreiter Weg 132 - 135,
39576 Stendal,
Tel.: 03931-6310,
Frau Martin

Schleswig-Holstein

Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamt Neumünster,
Max-Eyth-Straße 5,
24537 Neumünster,
Tel.: 04321-9045,
Herr Prof. Dr. Lehmann

Thüringen

Fischgesungheitsdienst im Veterinär- und Lebensmittelinstitut Bad Langensalza,
Tennstedter Straße 9,
99947 Bad Langensalza,
Tel.: 03603-817-0, 817-113,
Herr Dr. Bocklisch

Veterinär- und Lebensmittel Institut Jena,
Naumburger Straße 96 b,
07743 Jena,
Tel.: 03641-486-0, 486-104, 486-137,
Frau Dr. Klengel

Fischereisachverständiger Reinhard Frohberg,
Bäckergaße 15,
99894 Friedrichroda,
Tel.: 03623-200134


Schweiz

Untersuchungsstelle für Fischkrankheiten, Institut für Tierpathologie,
Universität Bern,
Längasstraße 122,
CH-3012 Bern,
Tel.: 031274465,
Herr Dr. Wahli, Herr Dr. Meier