Natrix natrix, Ringelnatter

Delphin

Natrix natrix, Ringelnatter

Beschreiber, Jahr:

(Linnaeus 1758)
Natrix, Laurenti 1768; Kielrücken- oder Schwimmnattern. Eine Gattung mit vier Arten.

Synonyme:

Oft als Wassernatter bezeichnet.

Gefährdung:

Stark gefährdet !

Die Gefährdungsursachen für die immer seltener werdende Ringelnatter reichen von Gewässerverschmutzung bis zur direkten Verfolgung durch den Menschen.

Beschreibung:

Meist ohne Schwierigkeiten an den beiden hellgelben, orangegelben oder weißen mit anschließenden schwarzen Halbmondflecken am Hinterkopf zu erkennen. Sie haben runde Augen. Kopf braun bis schwarz, Kehle weiß. Körper olivgrau, braun oder grünlich bis silbergrau gefärbt mit 4 - 6 Längsreihen dunkler Flecken und Streifen. Unterseite schwarz oder dunkelbraun, auch weiß gewürfelt. Rückenschuppen in 19 Längsreihen angeordnet. Gekielte Schuppen, mit Ausnahme des Schwanzes. 157 bis 187 Bauchschilder. Es gibt auch ein paar schwarze oder dunkel pigmentierte Populationen. Die Ringelnatter wird zwischen 60 und 200 cm lang. Normal ist eine Länge von ca. 120 cm. Sie wird 20 - 25 Jahre alt.

Verbreitung:

Überall in Europa unterhalb des nördlichen Polarkreises bis Rußland. Südlich bis in den Iran und Irak. Ihre Verbreitung wurde in Nordwestafrika, in Asien und Südsibirien nachgewiesen. Sie reicht etwa vom 67. Breitengrad in Skandinavien bis zum 110. Längengrad. Dies weist auf eine große Anpassungsfähigkeit an ihren Lebensraum hin. Manchmal wird sie auch weitab jeder Wasseransammlung angetroffen. In Wäldern, Mooren und selbst in Gegenden mit starker agrarwirtschaftlicher Nutzung ist sie zu Hause. Bei uns in Feuchtgebieten, Parks, an Waldrändern und in Geröll.

Lebensweise:

Lebensräume sind Erlenbruchwälder, Sumpfgebiete wie Tümpel, Teiche, Altwässer, Dämme und Gräben. Weideland, Äcker und Hänge in Wassernähe. Wichtig ist das Vorkommen von Kraut und Pflanzendickichten. Mit eleganten, kraftvollen Bewegungen kommt die hervorragende Schwimmerin im Wasser genauso wie zu Lande voran. Sie ist tagaktiv.

Nahrung:

Frißt vorwiegend Frösche und Kröten, denen sie sogar in die Gebüsche folgt. Aber auch vor Fischen, Kaulquappen, Wassermolchen und anderen Kleinsäugern macht sie nicht halt. Schaden kann sie damit nicht anrichten, weil sie garnicht in der Lage ist, gesunde Fische zu erbeuten. Somit wird sie sogar als Gesundheitspolizei bezeichnet, da sie nicht aktive, sondern kranke Fische fängt. Zum Fressen wird die Beute an Land gebracht.

Fortpflanzung:

Nach dem Winterschlaf wird sie im April oder Mai wieder beweglich. Bald danach findet nach heftigen Werben die Paarung statt. Sie legt ihre Eier je nach Verbreitungsgebiet zwischen Juni und August in verrottete Pflanzen, unter Laub, Steine, Dung oder vergräbt sie in feuchtwarmen, weichen Boden. Alles Plätze, die durch verrottente pflanzliche Rückstände Wärme entwickeln. Pro Weibchen sind 10 - 35 Junge zu erwarten. Die Regel sind 15 - 30 Eier. Die handspannenlangen Jungtiere schlüpfen dann Ende Juli bis zum frühen Oktober aus den weichhäutigen Eiern. Eine einzige Neststelle wird oft von mehreren Weibchen genutzt. Die Nester umfaßten dann mehrere hundert Eier. Die Weibchen können ihre Eier bis zu 2 Monaten im Körper behalten. Durch die Verkürzung der Brutzeit konnte sich diese Schlange auch weiter nördlich ausbreiten.

Allgemein:

Manche der erwachsenen Tiere stellen sich tot, um den Angreifer abzuwehren. Sie windet den vorderen Teil ihres Körpers um die eigene Achse, reißt das Maul auf und läßt die Zunge seitlich heraushängen. Diese Stellung behält sie über längere Zeit bei. Werden andere Tiere angegriffen, zischen sie mit geschlossenem Maul. Interessant ist auch das Verhalten bei Gefangennahme - sie entleert ihre Analdrüse (Kloake). Die unangenehm stinkende Flüssigkeit dient zur Abschreckung der Feinde.

Haltung

Das Terrarium muß einige Versteck- und Klettermöglichkeiten enthalten. Absolut trockene Stellen müssen auch vorhanden sein. Außerdem ein ausreichend großes Wasserbecken. Die Temperatur sollte nachts nicht unter 16 Grad C und tagsüber bis zu 26 Grad C betragen. Eine zusätzliche Bodenheizung ist zu empfehlen. Diese lebhafte Schlange kann mit Artgenossen vergesellschaftet werden. Eine Winterruhe ist nicht unbedingt erforderlich, aber empfehlenswert, da diese Tiere nach dem Winterschlaf wesentlich aktiver sind als nicht überwinterte Exemplare.


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